Im Ersten Weltkrieg wurde das Deutsche Reich von drei Marsianern besucht. Das zumindest
inszeniert ein heute vergessener Film aus dem Jahr 1916: Die Entdeckung Deutschlands durch die
Marsbewohner . Dieser war nicht nur der erste offizielle Propagandafilm in der Kriegszeit für
das Inland und das neutrale Ausland. Er ist zugleich ein sehr früher und bisher nicht
kanonisierter Science-Fiction-Film: mit Nachrichtenabhörung auf dem Mars Sprechschreiber und
Weltraumflug aber auch mit Einschüben die an Märchen und Liebesfilme erinnern. Das Buch geht
dem Gewirr von Geschichten nach das das Drehbuch des jüdischen Anwalts Richard Otto
Frankfurter entfaltet. Fragmente aus den Archiven ergänzen den Band und bieten heute fast
einhundert Jahre später einen Einblick in den Zusammenhang von Film und Propaganda. Die
Entdeckung Deutschlands erscheint im Rahmen der Filmliteratur-Reihe Filit. Sie wird von Rolf
Aurich und Wolfgang Jacobsen herausgegeben und entsteht in Zusammenarbeit der Deutschen
Kinemathek mit dem Verbrecher Verlag.