1917 erschütterte die Oktoberrevolution Russland. Nur wenige Jahre später ist der Sozialismus
durchgesetzt. Lenin der Anführer der Revolution kämpft in einem Landhaus bei Moskau gegen den
körperlichen und geistigen Verfall. Die erbitterten Kämpfe gegen politische Widersacher das
Ringen mit den zögernden Bolschewiki um ein revolutionäres Eingreifen sein unermüdliches
Arbeiten für eine neue Gesellschaft nach den Grundsätzen des Marxismus ein Attentat durch die
Anarchistin Fanny Kaplan und mehrere Schlaganfälle haben den Revolutionär brillanten
Theoretiker und charismatischen politischen Führer geschwächt. Im Kreis weniger Vertrauter
ringt er abgeschnitten vom Zentralkomitee um politischen Einfluss. Sein Weggefährte Trotzki
der Kulturpolitiker Lunatscharski und weitere Personen die in Lenins Datscha vorsprechen
rufen Erinnerungen an den kurzen Moment wach an dem historisch alles möglich schien. Doch der
verfallende Körper und geschwächte Geist Lenins werfen den größten Kopf des 20. Jahrhunderts
auf sich selbst zurück. Und der auf die Nachfolge spekulierende Gegenspieler Stalin wartet
schon auf seine Chance. In dem Drama LENIN blickt Milo Rau durch Lenins Hirn auf die wohl
folgenreichste Revolution der Menschheitsgeschichte: in eine Gesellschaft zwischen Aufbruch und
Apathie Revolutionssehnsucht und reaktionären Widerständen - ein Labyrinth der Hoffnungen und
Ängste der politischen Ideale und kollektiven Gewalterfahrung.