Im Gespräch mit Eberhard Havekost sagte Tatjana Doll einmal: Ich denke dass meine Bilder den
Sehraum brechen. Ein Bild von dreißig Metern kannst du nicht einfach so sehen wie du ein Bild
üblicherweise siehst. Und darin findet sich schon ein Hinweis auf das was Dolls Malerei
ausmacht - Farbe Lack Wucht Größe komplexe Einfachheit. Im selben in diesem Buch
dokumentierten Gespräch mit Havekost sagt Doll zudem: Das Plakat legt immer eine Perspektive
fest die ich so einnehmen muss. Beim gemalten Bild gibt es keinen Standpunkt von dem man
auszugehen hat.Ulrich Loock fasst es anders: Wenn es kein Entkommen aus der Welt der Bilder
gibt ist es doch möglich mit und in der Malerei Elemente die Bedingungen die diese Welt
beherrschen und von ihr geschaffen werden präzise umzuordnen. Malerei wird dadurch möglich
dass sie Möglichkeiten eines Unterschiedes verwirklicht und die Macht der Repräsentation in
eine Macht über die Repräsentation verwandelt.Genau dies ist das Programm von Tatjana Doll: Die
Bedingungen die diese Welt beherrschen und von ihr geschaffen werden präzise umordnen. Dies
zeigt dieser umfangreiche Band der Dolls Arbeiten dokumentiert und ihre Kontexte freilegt -
flankiert von Beiträgen von Ulrich Loock Marcus Steinweg Peter Wawerzinek und vielen anderen.