Muslimaniac steht für europäische Fantasien und Sehnsüchte nach Homogenität und Kontrolle die
sich am Feindbild Islam ausbilden. Aber genauso für die Gefühlswelt von Musliminnen und
Muslimen selbst. Dafür was es heißt in ein Integrationskorsett gezwängt zu werden und sich
ununterbrochen beweisen zu müssen. Es steht für die Diskrepanz zwischen Fremd- und Selbstbild.
Dafür sich in Debatten die über den eigenen Kopf hinweg geführt werden nicht mehr erkennen
zu können. Die Anfeindungen und Anschuldigungen die Stereotype und Verschwörungsmythen - sie
stecken wie ein Kloß im Hals. Es ist schwer unter der Last der Fremdbilder ein
selbstbestimmtes Ich auszubuchstabieren. Muslimaniac - in diesem Wort mischt sich die
Fremdkonstruktion mit dem Geist des Ausbruchs aus Stereotypen. Ozan Zakariya Keskinkiliç
erzählt in »Muslimaniac« vom Phänomen des antimuslimischen Rassismus in unserer Gesellschaft
anhand von Fakten persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen historischen Bezügen und
Analysen der Gegenwartsdebatten. Die Besonderheit seines Buches macht der sachliche
empathische und geradezu poetische Ton aus. »Muslimaniac« ist 2021 bei der Edition Körber
erschienen. Im Verbrecher Verlag wird eine durchgesehene und aktualisierte Ausgabe
veröffentlicht.