Es bildet ein entscheidendes Moment im Herrscherleben Napoleons 1. daß ihm in dem Augenblicke
da er die Regierungen Europas niedergeworfen und seinen Plänen unschädlich gemacht zu haben
glaubte in den Regierten ein noch unbezwungener Feind entgegentrat. Diese nachträgliche
Opposition der Völker hatte er offenbar nicht vorausgesehen als er den Staaten den Krieg
erklärte und damit denselben Fehler begangen dessen sich seine Vorgänger im revolutionären
Regiment von Frankreich schuldig machten. Denn so wenig wie diese - Konvent und Direktorium -
sich darum gesorgt hatten ob die Nationen Europas auch wirklich durch sie von ihren Fürsten
befreit und unter die Führung der Frankenrepublik versammelt sein wollten so wenig fragte der
Imperator danach ob sie auch wirklich seiner Oberleitung untergeordnet und mit seinen Gesetzen
beschenkt zu sein wünschten. Er meinte für seine ehrsüchtigen Zwecke genug getan zu haben wenn
er die einzelnen Länder in Verfassungen und unter Gouvernements brachte die ihm taugten weil
sie von ihm abhingen für nationale Instinkte hatte er nur sehr wenig Verständnis so wenig
daß er sie auch bei den Franzosen übersah die er für ewig mit Holländern Deutschen
Italienern und Spaniern in ein Reich zusammenzukleben hoffte. [...] August Fournier beschreibt
in dem Vorliegenden Teil der dreiteiligen Biografie über Napoleon Bonaparte die Lebensjahre
1810 bis zu seinem Tod im Jahr 1821. Dieses Buch ist ein unveränderter Nachdruck der längst
vergriffenen Originalausgabe der zweiten Auflage von 1906.