Es darf wohl gegenwärtig als ausgemachte Wahrheit gelten dass uns der Zauber homerischer
Poesie aus derjenigen Einheit von Natur und Kunst entgegentritt die nicht durch eine nach
theoretisch erkannten Gesetzen wirkende Reflexion des Dichters vermittelt ist. Indem sich sein
Genius im Lied erging hat er die Gesetze der Epik erst geschaffen nicht befolgt und die
tiefe künstlerische Technik in deren Handhabung seine Gesänge sich gestalteten ist ihm so
wenig Gegenstand bewusster Erkenntnis gewesen dass er wenn wir ihn über die dem Sänger zu
lösenden Aufgaben selbst befragen mit Bestimmtheit nur die Forderung der Anschaulichkeit in
der Darstellung und etwa noch der Neuheit in der Wahl des Stoffes verrät. [...] Dieses Buch ist
ein unveränderter Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1840.