In diesem Buch wird die formale Umsetzung einer philosophischen Wahrheitstheorie untersucht.
Seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert wurde eine Reihe von Ansätzen ausgearbeitet die
»Wahrheit« als ein rein sprachliches Werkzeug auffassen dem keine Eigenschaft oder Relation in
der Welt entspricht. Formale Problemstellungen sind für solche deflationistischen Theorien von
besonderem Interesse da die formalen Eigenschaften des Begriffs im Vordergrund stehen. In den
letzten Jahren wurden dabei zwei vielversprechende Ansätze entwickelt die deflationistische
Theorie der »pure disquotational truth« (PDT) formal zu modellieren. Um diese bewerten zu
können müssen zunächst Adäquatheitskriterien für eine formale Modellierung ermittelt werden.
Die Analyse der Ansätze von Hartry Field und JC Beall ermöglicht die Konstruktion der »logic of
transparent truth« (LTT) als eine allgemeine formale Struktur adäquater Theorien der PDT. LTT
ist dabei eine nicht-klassische Logik in der neben eindeutig wahren und falschen Sätzen auch
solche zugelassen werden die sowohl wahr als auch falsch sind und Sätze die durch den
Wahrheitsbegriff nicht bestimmbar sind. Während dies eine Analyse paradoxer Sätze ermöglicht
bleiben klassische Folgerungsbeziehungen für alltägliche Sätze erhalten.