In den letzten Jahrzehnten hat die Wahrnehmung der Visualität des Theaterereignisses deutlich
an Aufmerksamkeit gewonnen. Kostüme und Bühne erzeugen Bilder sie prägen das ästhetische
Erleben des Zuschauers und seinen Zugang zum Stück. Kostüme lenken die Wahrnehmung der Figuren
indem sie deren visuelle Präsenz bestimmen. Die Bezüge zwischen dem Körper des Schauspielers
dem Kostüm als dessen Umhüllung und dem inszenierten Raum kontextualisieren den szenischen
Körper sie sind Substanz der Inszenierung und elementar für die Erarbeitung der Rolle.Im
zeitgenössischen Theater kann der Kostümbildner das gesamte Spektrum der Möglichkeiten
ausloten: Vom Kostüm als skulpturalem Zeichen einer Eigenrealität auf der Bühne bis zum Kostüm
das sich als Alltagskleidung - sei sie eigens angefertigt oder gefunden - zum Zeichen von
historischer oder gegenwärtiger Zeitlichkeit machen will reichen die Ausdrucksmöglichkeiten in
allen denkbaren Abstufungen und Verschiebungen. Lektionen 6 Kostümbild gibt Studierenden
Lehrenden und Kostümbildnern einen umfassenden Überblick über die Grundlagen der Ausbildung
das Kostümbild als Beruf und das Selbstverständnis von Praktikern.