Die Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels beginnt 1633. Mitten im Dreißigjährigen Krieg
nach monatelangem Leiden und Sterben an der Pest gelobten die Oberammergauer alle zehn Jahre
das Spiel vom Leiden Sterben und Aufer stehen unseres Herrn Jesus Christus aufzuführen. Zu
Pfingsten 1634 haben sie dieses Versprechen zum ersten Mal erfüllt. Im Jahr 2020 führt die
Gemeinde in einer einzigartigen Kontinuität durch die Jahrhunderte zum 42. Mal das
Passionsspiel auf. Fast die Hälfte der Oberammergauer Einwohner mehr als 2000 Mitwirkende
bringt in einer fünfstündigen Aufführung die Geschichte des Jesus von Nazareth auf die
imposante Freilichtbühne des oberbayerischen Passionsspieltheaters. Mit mehr als hundert
Vorstellung und einer halben Million Zuschauer ist es das erfolgreichste Laienspiel weltweit
und zählt zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Der offizielle Bildband dokumentiert
Christian Stückls Neuinszenierung des Passionsspiels mit den Bühnenbildern Kostümen und
Lebenden Bildern von Stefan Hageneier. Es ist die dritte gemeinsame Passionsspiel-Inszenierung
der beiden gebürtigen Oberammergauer Künstler mit der sie diesmal eine Brücke ins Heute
schlagen wollen hin zu den drängenden Fragen von Flucht und Integration. Die isländische
Kamerafrau Birgit Guðjónsdóttir begleitet über Wochen die Proben und zeigt in bewegten und
detailreichen Fotografien die ungeheure Energie und emotionale Kraft dieses einzigartigen
Ereignisses.