"Ich war nie in einem Theaterbetrieb ich war immer frei" bekundet der Theatermacher Willy
Praml. In Frankfurt am Main verankert behauptet er mit seiner künstlerischen Arbeit ein
selbstbestimmtes und politisches Theater. Seit den 1970er Jahren erregte Willy Praml Aufsehen
durch die Erprobung neuer theatraler Formen mit Lehrlingen im ländlichen Raum und mit dem
"Faust 1 & 2" in der Frankfurter Paulskirche. Nachdem sein Theaterkollektiv 2000 in einem
Industriedenkmal in der Main-Metropole der Naxos-Halle seine Heimat fand inszeniert das
"Theater Willy Praml" dort Gesamtkunstwerke literarisch sowie musikalisch und immer wieder
auch interkulturell mit Geflüchteten. Mittlerweile ist aus dem Provisorium ein Produktionshaus
geworden. Im "Studio Naxos" arbeiten Künstler:innen aus der freien Szene Kino und Konzerte
gehören ebenso zum Programm. Autor:innen aus Feuilleton und Wissenschaft beschreiben und
reflektieren in ihren Beiträgen fünfzig Jahre dieser Theatergeschichte - fünfzig Jahre einer
permanenten künstlerischen Auseinandersetzung mit der sozialen Wirklichkeit.