Theater der Leere macht die Katastrophen des technowissenschaftlichen Zeitalters zum
Ausgangspunkt für die Annäherung an das Theater und zeigt dass die Leere im zeitgenössischen
Theater mehr ist als ein bloßes Nichts. Im Gegenteil sie ist das Potenzial und die Möglichkeit
einer radikalen Transformation des Theaters selbst. In der Hinwendung zur Leere verschränkt
Kovacs Debatten über Transformation und Zukunft mit der Reflexion über die komplexe Beziehung
zwischen Theater und den Naturwissenschaften und macht deutlich dass die Theaterformen die
bislang unter dem Begriff des "Postdramatischen Theaters" diskutiert wurden eine Zukunft
haben. Kovacs bringt in ihrer Studie Heiner Müller Elfriede Jelinek Christoph Schlingensief
und René Pollesch zusammen und zeigt was es bedeutet wenn der Nullpunkt zum zentralen
Energiefeld des Theaters wird. Die Studie entfaltet nicht nur überraschend neue Perspektiven
sondern legt auch bislang übersehene Linien frei die die Arbeiten dieser vier
Theatermacher:innen durchziehen und verbinden. Sie argumentiert dass wir im Theater der
Leere' eine theatrale Grammatik entdecken können die uns in der von Nukleartechnologie und
Klimawandel bedrohten Gegenwart viel zu sagen hat.