Als ich zwei Jahre alt wurde liefen die Vorbereitungen für die letzten kriegspolitischen
Machenschaften. Und am frühen Morgen darauf ich lag sicher müde und glücklich mit einer neuen
Puppe in meinem Bett verkündete Hitler im Reichstag: Seit 5.45 wird jetzt zurückgeschossen!
Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen. Meinen Vater zogen sie sofort in diesen Krieg ein. Meine
Mutter fühlte sich nun schutzlos und ängstigte sich die kommenden Jahre. In Witebsk fiel mit 24
Jahren 1941 der Lieblingsonkel meines Mannes Friedel. Und 1942 wurde dessen Bruder Heinz in
Russland bei einem Gefecht tödlich verletzt. All diese Toten rissen grausame Lücken in die
Leben ihrer Familien Freunde und Angehörigen. Es sind nicht nur Zahlen von Gefallenen es sind
Schicksale die mit anderen Schicksalen eng verwoben waren. Die Zivilbevölkerung litt an
Tieffliegerbeschüssen Verschüttungen im Bombenkellern Fluchterlebnissen Verlusten naher
Familienangehöriger. Kriegserfahrungen werden generationsübergreifend weitergegeben sie werden
vererbt. Die Folgen analysiert die Autorin Anette Winkelmüller eine Zeitzeugin des 2.
Weltkrieges die später selbst viele Kriegstraumatisierte psychologisch betreute anhand von
Fallbeispielen. Auch heute noch herrscht Krieg die Gefahr neuer kriegerischer
Auseinandersetzungen wächst. Ihr Buch ist ein flammendes Plädoyer für Frieden.