Es bedarf einer theologischen Revolution in Dänemark. Pastoren sind nichts als Kannibalen
Affen und Schlafmützen. Kein Geringerer als der dänische Philosoph Sören Kierkegaard brachte
damit die Kirche gegen sich auf. Das Genie geht wie ein Gewitter gegen den Wind vor allem
gegen den des Vergessens. Erst wenn er tot sei würde man ihn ehren und seine Schriften
studieren. Und so war es auch. Man hielt den einstigen Meisterdenker bald für einen
Dorftrottel. Zu verdanken hatte er dies unter anderem einem Kopenhagener Witz- und Satireblatt
das über sein wunderliches Äußeres spottete über seine schiefe Gestalt die ungleich langen
Hosenbeine lästerte. Er war Tagesgespräch und erregte Aufsehen... Markus Herrmann lässt in
seinem historischen Roman Israel Levin den Sekretär des großen dänischen Philosophen über die
Erlebnisse seines verehrten Meisters erzählen. So führt Kierkegaard mit der verheirateten
Schauspielerin Johanna Heiberg eine Beziehung auf geistiger Ebene freundet sich mit einem
katholischen Jesuitenpater an bringt sensationelle Thesen über die Vereinigung der beiden
großen Kirchen vor versucht erfolglos sich als Pastor zu verdingen und ist mit seiner
Jugendliebe Regine Olsen die anderweitig verheiratet ist unglücklich verlobt. Der Melancholie
seines Lebens überdrüssig interessiert er sich für Suizid - und untersucht dieses Tabuthema
der Gesellschaft. Als die Revolution von 1848 49 in Paris Wien und Berlin ausbricht gerät er
unter Verdacht des Aufruhrs und muss vor Gericht als Zeuge aussagen. Eine historisch fundierte
Hommage an einen der größten Denker seiner Zeit.