Denkmalpflege gehört zum Zerstrittensten in den Betätigungsfeldern von entsprechenden
Fachleuten von zuständigen Behörden sowie von Laien. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Oft
aber wird offenbar dass bei Streitfällen die Betroffenen sich nicht miteinander verständigen
können gleichsam aneinander vorbeireden weil jeder unter bestimmten Begrifflichkeiten nicht
ein und dasselbe versteht. Das setzt bereits ein bei der unentschiedenen Pluralbildung von
Denkmal (Denkmale Denkmäler) es setzt sich fort mit den Begriffen Restaurierung Restauration
und findet seinen Höhepunkt schließlich darin was eine Rekonstruktion und eine
(denkmalpflegerische) Kopie eigentlich sei. In der denkmalpflegerischen Praxis üblich gewordene
begriffliche Unentschiedenheiten suggerieren ein Bild von Unsystematik eines systematisch
methodologisch nicht steuerbaren eines chaotischen Prinzips. Das Ergebnis lautet angeblich
folgerichtig: Denkmalpflege hat kein theoretisches Fundament ist demzufolge keine Wissenschaft
und auch nicht lehrbar. Dieses Urteil aber ist nicht nur oberflächlich sondern schlechthin
falsch. Tatsächlich ist Denkmalpflege seit dem 19. Jahrhundert ein Dreifaches: Praxisfeld (wie
seit Jahrtausenden) Wissenschaftsbereich und Lehrgebiet (an einigen Universitäten und
Fachschulen). Manche Begrifflichkeiten tendieren inzwischen zur fachlichen Übereinkunft (so
Denkmale als Oberbegriff für Denkmäler und für Denkmale im engeren Verständnis) die meisten
aber nicht. Hier generelle Abhilfe zu schaffen hat es in jüngerer Zeit an Versuchen nicht
gefehlt. Allerdings haben manche von ihnen begriffliche Unklarheiten mehr befördert als
reduziert (jüngst z.B. mit einer nachhaltigen Denkmalpflege). Es scheint deshalb umso
dringlicher der denkmalkundlichen und denkmalpflegerischen Begriffswelt gleichsam ein
einheitliches Antlitz zu geben. Versucht wird es mit dem Vorliegenden in der Form eines
Fachlexikons - von A (Altersbestimmung) bis Z (Zielstellung) - versucht wird es mit der in
Denkmalkriegen gewonnenen Zuversicht dass sich begrifflich (weitestgehend) Übereinkünftiges im
Sprachgebrauch durchzusetzen vermag.