Dass sich gesellschaftliches Zusammenleben auch anders als in Form hierarchisch aufgebauter
Staaten organisieren ließe ist für viele Mitglieder westlicher Gesellschaften kaum
vorstellbar. Doch auch abgesehen von den Träumereien romantischer Utopisten gibt es heute
funktionierende Gesellschaften jenseits staatlicher Einflüsse die auf Rechtsverfahren und
Problemlösungsmechanismen ohne Herrschaft basieren. Anhand empirischer Untersuchungen in
nicht-hierarchischen Gesellschaften am Horn von Afrika stellt diese Studie staatliche und
herrschaftsfreie Gemeinschaftsordnungen einander gegenüber und analysiert die institutionellen
Elemente eines anarchischen Miteinanders die durch Konsensfindung und ethisch basierten
Integrationsmechanismen zur Stabilisierung dieser Gesellschaftsform beitragen was auch für die
westliche Welt Anregungen bietet.