Mit seinen Forschungen revolutionierte Aby Warburg die Kunstgeschichte und wurde zu einem
Begründer der modernen Kulturwissenschaft. Sein umwälzender Ansatz besteht in einem
unverstellten Blick auf Kunstwerke der ihre emotionale Resonanz und ihre Rolle als
Gedächtnisträger zu erfassen vermag: Kunstwerke sind Speicher von Erfahrungen und Emotionen
die durch die Jahrhunderte und über weite Kulturräume hinweg miteinander kommunizieren und
einen Blick in die Abgründe der Bilder aber auch in die menschliche Erinnerung eröffnen. Kurt
W. Forster als Student noch von Warburgs persönlicher Assistentin auf den damals weitgehend
vergessenen Kulturhistoriker aufmerksam gemacht gilt heute als einer seiner intimsten Kenner.
In seiner Einführung in das verstreute Werk des Beobachtungsvirtuosen gelingt nicht nur eine
längst überfällige Gesamtdeutung von Warburgs Beitrag zur Kulturwissenschaft sowie seiner
aktuellen Relevanz sondern auch ein leidenschaftliches und anregendes Plädoyer für einen
kritischen Blick auf Bilder überhaupt.