Ob als Alltagsphänomen wie der verordneten Verschleierung oder in der gewalttätigen Form des
Terrorismus - fundamentalistische Strömungen im Islam sind auf dem Vormarsch. Doch wie lässt
sich die weltweite Konjunktur des islamischen Extremismus jenseits kulturkämpferischer und
relativistischer Muster erklären? In seiner bahnbrechenden Studie die im englisch- und
französischsprachigen Raum längst zum Standardwerk avanciert ist interpretiert Fethi Benslama
den Islamismus als Zeichen der Krise des Islam in Konfrontation mit der sündhaften Moderne :
Der Leidensdruck durch Verbot von Lust führt zur Aggression gegenüber Ambivalenzen - bis hin
zum Terror. Fethi Benslama füllt eine Lücke in Sigmund Freuds Werk: Er erklärt das Unbehagen in
der muslimischen Kultur analysiert die Gründungsmythen und die Glaubenspraktiken des Islam und
weist auf die kritische Stellung der Frau als Quelle der Angst vor Veränderung und Begehren
hin. Eine monumentale Studie und ein unentbehrlicher Beitrag in der Auseinandersetzung mit dem
Islamismus sowie ein erster Schritt in Richtung seiner Therapierung.