Die von Gottfried Wilhelm Leibniz selbst veröffentlichten Artikel bilden nur einen geringen
Teil der Gesamtheit seiner Ideen und Methoden ab: »Wer mich bloß aus meinen Veröffentlichungen
kennt kennt mich nicht.« Oswald Egger versucht nun in einer poetologischen Untersuchung einige
Aspekte der verschwiegeneren Ideen zu erkennen. Die wesentlich autodidaktischen oft
unorthodoxen Lesarten und Missverständnisse von Regeln und Ergebnissen der Physik Metaphysik
und Mathematik haben bei Leibniz einen Bewandtniszusammenhang innerer
Verwandtschaftsbeziehungen ummantelt und entfaltet. Anschauliche Modelle und
Gedankenexperimente bringen dabei unentwegt zur Sprache »wie eins zum anderen kommt«. In
seinem von Zeichnungen begleiteten Versuch macht Egger Dunkles und Verworrenes distinkt und
klar - und verwandelt es in Evidenzen eigenloser Potenz.