Kaum ein Tier hat auf uns eine so tröstliche Wirkung wie das sanftmütig blickende und freimütig
blökende Schaf : Gemalt in bukolischen Idyllen begleitet von der Sehnsuchtsgestalt des
Schäfers und als Agnus Dei geduldiger Träger der Frohen Botschaft ist es das Symbol für
Schicksalsergebenheit par excellence. Mit seinem Tierportrait ist Eckhard Fuhr angetreten das
Schaf aus seiner ewigen Opferrolle zu befreien. Denn wer weiß schon dass es an der Schwelle
zur Neuzeit unter den Menschen zutiefst verhasst war da seine Einführung Tausende Bauern ins
Elend riss ? Und spätestens seit mit dem Schaf Dolly das erste Klontier erschaffen wurde hat
das Lamm Gottes einen unheimlichen Bruder bekommen der die Schöpfungsordnung herausfordert.
Daneben erzählt das Portrait jedoch auch die Kulturgeschichte des jahrtausendealten
Miteinanders von Mensch und Schaf unter treuer Begleitung des Hundes. Dadurch wird klar dass
in diesem Tier und seiner Lebensform tatsächlich etwas verborgen ist von dem wir lernen können
und das uns trotz allen Schafsmeckerns Ruhe verschafft : eine Kultur der Nachhaltigkeit die
wir pflegen müssen um aus dem Herdentrieb der Naturausbeutung auszuscheren.