Die Menschheitsgeschichte der letzten 4 000 Jahre entpuppt sich bei genauem Hinsehen als
Geschichte zweier Menschheiten: jene des eurasischen Bereichs (nach 1500 erweitert um Amerika)
die den Rest der Welt unterwarf und jene die sich der Wucht dieser Landnahme zu beugen hatte.
Die stets angeführten Gründe für diese Überlegenheit sind zahlreich sie reichen von der
besseren Waffenausstattung bis zur besseren Widerstandskraft gegen Krankheiten und greifen
dennoch zu kurz. In Warum Cortés wirklich siegte geht Klaus Theweleit der Tiefengeschichte der
globalen Herrschaft nach deren Anfang in den Verfahren von Sequenzierung und Segmentierung
liegt welche in Eurasien zum ersten Mal vor 14 000 Jahren mit der Sesshaftwerdung des Menschen
und dem Beginn der Haustierzüchtung erprobt wurden. Davon ausgehend nimmt eine ebenso
revolutionäre wie martialische Entwicklung über die Geometrisierung und Mathematisierung der
Welt bis hin zum heutigen Digitalzeitalter mit dazu passenden »Segment-Ichs« ihren Lauf.
Exzessiv kenntnisreich und präzise legt Theweleit in seinem großen Buch den Quellcode unserer
Zivilisation offen - und erlaubt einen Blick in die Abgründe unserer »Erfolgsgeschichte«.