Auf 140 Zeichen war bis vor Kurzem ein einzelner Text auf Twitter beschränkt und nicht erst
seit der Regelpoetik des Barock weiß man dass eine solche Beschränkung durchaus befreiend
wirken kann setzt sie dem Schreiben doch einen Rahmen an dem es sich reiben kann. Diese neuen
kleinen Formen die entweder dem digitalen Schreiben der Netzliteratur oder der Twitteratur
zugeordnet werden bahnen jedoch einem umfassenderen Phänomen den Weg: der ubiquitären
Literatur. Ohne Unterlass bewegt sich diese Literatur durch unsere Hände von Kurznachrichten
zu Bewegtbildern vom Wortwechsel zur Verkaufsbotschaft vom Werbefilm zum Diagramm. Denn diese
neuen Formen des Textens bestehen aus Partikeln aus den atomisierten Spuren der
Digitalisierung - und aus ihnen allen fügtHolger Schulze eine Poetik der ubiquitären Literatur
zusammen.