Simone Weil die große französische Philosophin war in Frankreich fast vergessen und in
Deutschland kaum bekannt als sie 1943 starb. Ihr frühes Denken das geprägt war durch ihr
politisches Engagement als Gewerkschafterin MarxKritikerin und Teilnehmerin am Spanischen
Bürgerkrieg machte später der Orientierung an christlicher Mystik und platonischer und
buddhistischer Tradition Platz. Kurz vor ihrem Tod überreichte sie ihre Notizbücher und Briefe
dem christlichen Philosophen Gustave Thibon der daraus vier Jahre später den Band Schwerkraft
und Gnade zusammenstellte. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs geschrieben als sich Simone Weils
Gesundheitszustand verschlechterte und ihr sozialer Aktivismus einer spirituellen
Selbstbeobachtung wich wurden die hier erhaltenen Aphorismen und die philosophischen und
mystischen Betrachtungen zu einer der einflussreichsten Quellen der späteren französischen
Philosophie. Mit dieser von Charlotte Bohn neu herausgegebenen und von Frank Witzel mit einem
Nachwort versehenen Ausgabe wird Simone Weils wichtigstes Werk nach vielen Jahren wieder
zugänglich.