Walther von der Vogelweide ( um 1170 Geburtsort unbekannt um 1230 möglicherweise in
Würzburg) gilt als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters. Von ihm sind 500
Strophen in über 110 Tönen bzw. inhaltlich gruppiert 90 Lieder (Minnelieder) und 150
Sangsprüche überliefert außerdem ein religiöser Leich (der je nachdem welche Fassung man der
Interpretation zugrunde legt ein Dreifaltigkeits- oder ein Marienleich ist). Walthers
Werküberlieferung ist damit neben der Neidharts und Frauenlobs die umfangreichste des deutschen
Mittelalters. Schon im 13. Jahrhundert gehört er zu den allerersten Vorbildern später zu den
zwölf alten Meistern der Meistersinger. Die bei weitem umfangreichste Sammlung von Walthers
Gedichten befindet sich in der so genannten Großen Heidelberger Liederhandschrift einer
Prachthandschrift die um 1300 verfertigt wurde möglicherweise für den Zürcher Bürger und
Ratsherrn Rüdiger Manesse. Sie enthält Gedichte von über 100 Autoren des 12. und 13.
Jahrhunderts mehrere Schreiber haben an ihr gearbeitet. In ihr befindet sich auch das berühmte
Bild Walthers das dem ersten Reichsspruch nachempfunden ist: Walther wie er ûf eime steine
sitzt. (Wiki) Nachdruck der Originalauflage von 1910.