Die Glasmalerei hat einen besonderen Stellenwert in der Malerei denn keine andere Malart kann
eine so hohe Farbleuchtkraft und so große Helligkeitsunterschiede zeigen wie ein durchsichtiges
Glasbild. Kontrastumfang und Farbbrillanz sind noch stärker als beim Diapositiv im Vergleich
zum Papierfoto. Die Farbenpracht erzeugt eine mystische bis feierliche Stimmung und wird
deshalb überwiegend im sakralen Bereich verwendet. Der Glasmaler trägt zunächst auf der
Vorderseite des Glases mit dem Pinsel die Konturen auf. Die farbigen Schmelzfarben werden auf
der Rückseite aufgeschwemmt oder glatt vertrieben. Grauabstufungen erzielt er indem er die
Scheibe zuerst mit Überzugsfarbe bemalt gleichmäßig vertreibt und nach dem Trocknen mit
verschiedenen Radier- und Wischtechniken bearbeitet. Mit dem Pinselstiel einem zugespitzten
Hölzchen oder einem Gänsekiel erzielt man Lichtkanten Damaste und Ziselierungen. Die Farbe
kann auch aufgespritzt mit Petroleum oder Terpentin aufgetragen oder bei Serienanfertigung im
Siebdruckverfahren mit Siebdrucköl aufgebracht werden. (Wiki) Illustriert mit 77 S
W-Abbildungen. Nachdruck der Originalauflage von 1894.