Der Architekt Otto Schilling behandelt im vorliegenden Band von 1921 ein Gebiet des Städtebaues
welches bisher in der Literatur nur gelegentlich gestreift wurde: die Umgestaltung alter
Stadtteile durch Stadterneuerung Modernisierung Sanierung. Er beschreibt Beispiele seiner
Zeit in Köln Dortmund Strassburg Stuttgart Frankfurt a.M. Darmstadt Zürich Trier
Hamburg Berlin und Paris. Illustriert mit 128 S W-Abbildungen. Die erste wirklich
tiefgreifende bauliche Änderung in der Frankfurter Altstadt ereignete sich in den Jahren
1904-08 unter Oberbürgermeister Franz Adickes: um die Altstadt besser für den Verkehr vor
allem für die Straßenbahn zu erschließen wurde nach Pariser Vorbild ein von Ost nach West
führender Straßendurchbruch geschlagen. Etwa im Verlauf der ehemaligen nördlichen
karolingischen Pfalzmauer und des verlandeten Mainarms Braubach wurde die neue Braubachstraße
angelegt. Rund 100 Altstadthäuser darunter auch kunsthistorisch wertvolle bis ins Mittelalter
zurückreichende Gesamtanlagen wie der Nürnberger Hof oder der Hof Rebstock wurden abgerissen.
Es entstanden repräsentative Neubauten die in ihrer historisierenden Architektur ihrerseits
(wenn auch in größerem und prächtigerem Maßstab) Motive der Altstadtbebauung aufnahmen. Das
Eckhaus Braubachstraße Neue Kräme von 1906 kopiert beispielsweise das typische Frankfurter
Bürgerhaus um 1700. (Wiki) Nachdruck der Originalauflage von 1921.