Dippoldiswalde und das Tal der roten Weißeritz - Ein praktischer Führer für Touristen und
Sommerfrischler im Auftrage des Gebirgsvereins zu Dippoldiswalde 1894 herausgegeben. Der
Legende zufolge geht Dippoldiswalde auf einen Einsiedler namens Dippold zurück der um 800 in
der Dippoldiswalder Heide am Einsiedlerfelsen gelebt haben soll. Dieser soll den Ort gegründet
haben. Hinter dieser Legende steht lediglich die Tatsache dass der Lokator eine ansonsten
nicht nachweisbare Person namens Diepold gewesen ist. Der Name des Ortes wird auf diesen
Personennamen zurückgeführt der das althochdeutsche Wort diot (Volk) und bald (kühn) oder walt
im Sinne von Walten in sich trägt. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte am 11. Juni 1218 als
ein Johannes sacerdos de Dipoldiswale (Pfarrer Johannes von Dippoldiswalde) in einer Urkunde
des Meißner Bischofs genannt wurde. Eine Dorfkirche muss also da bereits existiert haben. Im
Jahre 1266 ist Dippoldiswalde als Besitzung des wettinischen Markgrafen Heinrich des Erlauchten
bezeugt als die Bürger von Dippoldiswalde mit den Bürgern von Freiberg wegen Belieferung von
Bergwerken in Streit geraten waren. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Dippoldiswalde bereits zwei
repräsentative steinerne Kirchen - die wohl um 1200 erbaute Marienkirche in der Nähe des
Marktes und die etwas jüngere Nikolaikirche in der Weißeritzaue. Von der Marienkirche (das mit
aufgeführte Lorenzpatrozinium ist im Mittelalter nicht bezeugt) ist lediglich der um 1220
erbaute spätromanisch-frühgotische Westturm vorhanden. Hingegen ist die um 1230 40 als turmlose
Kurzbasilika errichtete Nikolaikirche vollständig erhalten geblieben. (Wiki) Nachdruck der
historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1894.