Eine Besonderheit griechischer Architektur ist der Einsatz optischer Verfeinerungen die
gewissermaßen die fast schon mathematisch-kühle Starre ihrer Bauten lösen sollten. So führten
die griechischen Architekten eine nicht erkennbare Krümmung des gesamten Bauwerkes ein die
sogenannte Kurvatur die Stylobat und Gebälk umfassen konnte. Hierbei wurden horizontale Linien
tatsächlich zur Gebäudemitte hin um einige Zentimeter nach oben gewölbt. Auch Säulen wurden von
der Vermeidung mathematisch gerader Linien erfasst indem man sie nicht linear nach oben
verjüngte sondern den Eindruck einer mehr oder minder starken Schwellung des Säulenschaftes
Entasis genannt hervorrief. Zudem erfuhren die Säulen bei ihrer Aufstellung eine leichte
Innenneigung zur Gebäudemitte hin die sogenannte Inklination. Am Parthenon auf der Akropolis
von Athen durchzieht die Kurvatur alle horizontalen Bauglieder bis zum Gesims selbst die
Cellawände greifen in voller Höhe die Kurvatur auf. Die Inklination der mit Entasis versehenen
Säulen setzt sich in Architrav und Triglyphenfries fort. Die Außenseiten der Cellawände
wiederholen die Inklination der Säulen. Kein Stein des Baus kein Architrav kein Friesteil
konnte als einfacher rechteckiger Quader zugehauen werden. Alle Bauglieder wiesen leichte und
für jedes Glied individuell ermittelte Abweichungen von rechten Winkeln auf: Eine ungeheure
Steigerung des betriebenen Aufwandes für jedes einzelne Bauglied das somit nicht mehr am
Fließband produziert und hergerichtet werden konnte. (Wiki) Der vorliegende Band ist mit 18 S W
Tafeln und 370 S W Abbildungen im Text illustriert. Nachdruck der historischen Originalausgabe
aus dem Jahre 1881.