Zeugnisse der Goldschmiedekunst gibt es in Europa seit dem fünften Jahrtausend vor Christus
(Warna-Kultur Gräberfeld von Warna). Kelten und Germanen hinterließen erstaunliche
Goldschmiedearbeiten die oft im Zusammenhang mit ihren kultischen Gebräuchen und der
Astronomie standen. Kenntnisse über Goldschmiedekunst und Formensprache der Antike und dem
Hellenismus blieben in der byzantinischen Kunst erhalten und hatten durch die diplomatischen
Beziehungen sowie die Handelsbeziehungen der Karolinger im Frühmittelalter mit Byzanz
Auswirkungen auf die romanische Kunst. Nach dem Verfall des Frankenreiches ging ein Teil der
Macht im Reich auf die großen Kirchenfürsten über entsprechend verlagerten sich auch die
Werkstätten in den Umkreis bedeutender Bistumssitze. So entstand in Trier bei Erzbischof Egbert
im Auftrag König Ottos III. und seiner Mutter Theophanu der Buchdeckel (985 991) des Codex
aureus Epternacensis er zeigt gegenüber dem Emmeraner Buchdeckel jetzt deutlicher auf Byzanz
zurückgreifende enträumlichte und entkörperlichte Formen. Auch der Reliquienbehälter für den
Petrusstab (um 980) in Limburg das Otto-Mathilden-Kreuz (um 980-990) in Essen und der von
Egbert selbst in Auftrag gegebene Andreas-Tragaltar (auch Egbert-Schrein vor 993) im Trierer
Domschatz stammt aus dieser Werkstatt. Letzterer enthält die Sandale des Apostels und ist ein
Beispiel für die vielfältigen Formen redender Reliquiare die in Gestalt des enthaltenen
Körperteils oder Gegenstandes wiedergegeben wurden. Kopf- Büsten- und Armreliquiare sind die
häufigsten Ausformungen. (Wiki) Der vorliegende Band ist mit 125 S W Abbildungen illustriert.
Nachdruck der historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1922.