Wer hätte noch nicht vom inneren Kind gehört? Mittlerweile gibt es wunderbare Methoden um die
zugrundeliegenden Ängste und Frustrationen zu erkennen zu lindern und sogar zu heilen. Aber
jedes innere Kind hat eben auch Eltern. Die inneren Eltern sind die Summe der Erfahrungen die
man mit den leiblichen Eltern gemacht hat. Hätte man nun perfekte Eltern gehabt wären die
inneren Eltern ein Quell von Kraft und Liebe. Man könnte sein Leben frei und ohne größere
Konflikte leben. Es gibt aber logischerweise keine perfekten Eltern denn auch diese tragen oft
tiefe Verletzungen in sich und geben ihre negativen Erfahrungen ungewollt weiter.So inszeniert
sich die Summe des Selbstbildes das von den Eltern in ein Kind hinein erzogen wurde im
Erwachsenenalter stets aufs Neue im Alltag. Man kann zum Beispiel gar nicht anders auf eine
Autoritätsperson reagieren als die inneren Eltern es aufgrund unserer Erfahrungen in der
Kindheit gestalten. Die inneren Eltern sind also nicht einfach Gefühlserinnerungen sondern in
der Gegenwart aktiv wirkende Inszenierungen die aus dem Wunsch nach Lösung entstehen: endlich
Hilfe bekommen endlich gesehen anerkannt und geliebt werden. So schaffen wir uns stets aufs
Neue Verhältnisse oder Situationen die uns das Leben entsetzlich schwermachen können. Die gute
Nachricht: Für die Handlungen unserer inneren Eltern sind wir selbst verantwortlich. Daher
können wir sie im Gegensatz zu unseren echten Eltern liebevoll dazu bringen sich zu ändern.
Kim Fohlenstein zeigt wie es uns mithilfe von Ehrlichkeit und Mut zur Selbstreflexion gelingen
kann mit diesen verdrängten Anteilen in Kontakt zu kommen und aus der erschöpfenden
Wiederholung der altbekannten Situationen und Gefühle auszusteigen.