Der Band setzt sich kritisch mit dem Leben im Neoliberalismus auseinander das eine spezifische
Form des prekären Daseins hervorbringt. Ziel der Autorinnen ist es diese zeitgenössischen
Erfahrungen von Prekarität zu schildern und nachzuvollziehen um ihre Vielfalt denkbar und
erfahrbar zu machen. Davon ausgehend wird eine Kultur der Inklusion entworfen die einen Raum
bietet politische Ausdrucksformen gemeinsam im solidarischen und kritischen Austausch zu
entwickeln.Gemeinsam heißt dabei nicht identitär homogen und repressiv: gemeinsam heißt
eigenständig zu bleiben sich auszutauschen und zu verbünden. Dafür ist eine Öffentlichkeit
notwendig die sich nicht als Stimme der Norm oder Mehrheit versteht sondern die Bereitschaft
kultiviert zu repräsentieren und Repräsentation zu achten. Es bedarf einer Atmosphäre des
Gehört-Werdens um sprechen zu können. Diejenigen die das Privileg haben gehört zu werden
sind in der Pflicht Aufmerksamkeit für andere Stimmen zu schaffen wenn eine gerechtere
Gesellschaft möglich sein soll. Das Buch reflektiert die Wechselwirkungen zwischen privater und
öffentlicher Sphäre. Emotionalität begreift das Buch als einen Erfahrungsbereich der sozial
und kulturell gestaltet ist. Unsere emotionalen Zustände und die Bedingungen in denen wir sie
erleben liefern dabei entscheidende Hinweise für eine Kultur der Inklusion.Für diese Vorgänge
der Artikulation und Repräsentation haben wir uns als Metapher den insbesondere in den USA von
Rechten geschmähten Begriff der Schneeflocke angeeignet. Die sogenannte Generation Snowflake
wird in der Öffentlichkeit meist als weinerliche selbstbezogene Peter-Pan-Fraktion dargestellt
die sich den Härten des Lebens verweigert. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein.
Die hier versammelten Texte des Schneeflocken-Kollektivs zeigen dass es gerade die
unhinterfragten und niemals kritisch artikulierten Selbstverständlichkeiten des Lebens im
Neoliberalismussind die einer solidarischen Politik im Wege stehen.