Die Diskussionen um das Verhältnis von Sprach- und Konstruktionswandel die im
angloamerikanischen Kontext lebhaft geführt werden machen deutlich dass die historische
Fundierung der gebrauchsbasierten Konstruktionsgrammatik unerlässlich ist. In der aktuellen
konstruktionsgrammatischen Forschung zum Deutschen werden historische Aspekte bei der Analyse
von sprachlichen Strukturen in Varietäten der Gegenwart allerdings noch wenig
berücksichtigt.Der vorliegende Band möchte zum einen die ersten vorliegenden Arbeiten zu einer
historischen Konstruktionsgrammatik des Deutschen ergänzen und zum anderen mit
unterschiedlichen Impulsen auf lexikalischer morphologischer syntaktischer und textueller
Ebene Anregungen für neue Forschungsfragen zu Konstruktionalisierung und Konstruktionswandel
geben die nicht nur grundsätzliche Prämissen der Konstruktionsgrammatik berühren (z.B. das
Verhältnis von Konstrukt Konstruktion und Konstruktikon auf der einen Seite sowie von Muster
Schema Konstruktion auf der anderen Seite) sondern auch dabei helfen Prinzipien des
gegenwärtigen Sprachgebrauchs besser zu verstehen.