Als normative Leitidee sind Menschenrechte Unterfutter zentraler Ordnungsund
Gerechtigkeitsdiskurse weltweit. Zugleich sind sie von einer zunehmenden Pluralisierung und
Regionalisierung gekennzeichnet. Das was Menschenrechte 'eigentlich' sind oder sein sollen
ist mehr denn je strittig. Angesichts von Debatten um sogenannte Asiatische Werte oder
Islamische Menschenrechte ist insbesondere die Frage offen inwieweit Menschenrechte ihren
Ursprung in der europäischen politischen Ideengeschichte zu transzendieren imstande sind und
auch von außereuropäischen Traditionen absorbiert werden können. Aber auch die Kompatibilität
von Menschenrechten und 'westlichen' Vorstellungen und Praktiken wird vermehrt hinterfragt. Vor
diesem Hintergrund setzt die vorliegende Arbeit sich zum Ziel die normativen Grundlagen der
Idee der Menschenrechte herauszuarbeiten (inklusive ihrer vielfältigen Begründungswege) und
unter Zuhilfenahme eines daraus entwickelten heuristischen Modells danach zu fragen wie
belastbar diese Voraussetzungen auf dem Grund bestimmter Werthaltungen sind die den weltweiten
Menschenrechtsdiskurs insofern berühren als sie von einer relevanten Anzahl von Menschen
geteilt werden. Anhand zahlreicher Fallbeispiele werden Hindernisse aber auch Ressourcen für
die globale Akzeptanz des Menschenrechtsgedankens vorgestellt und diskutiert.