Das Verhältnis von Kultur und Welt ist im Zeitalter der Globalisierung vor allem eines der
Spannung. Mit dem einem verbindet man Partikularismus mit dem anderen Universalismus. Auf
diese Spannung von Kultur und Welt reagiert das Buch mit einem Gegenentwurf: mit dem Entwurf
eines Menschen der globalen Kultur. Dieser Mensch ist ein Mensch der zwei Kulturen: Er hat sich
mit dem Begriff einer ersten Kultur darüber aufgeklärt wo die Grenzen der Rede von seiner
Kultur liegen. Darüber hinaus beherrscht er einen Begriff globaler Kultur im Sinne von Praxis
die Welt impliziert. Die vorliegende Studie stellt die Grundzüge dieser kulturellen Lebensform
vor indem sie sich auf die Frage konzentriert was erste und zweite Kultur jeweils ist. Der
Begriff einer ersten Kultur wird dabei in kritischer Auseinandersetzung mit einer Form von
Ganzheitsorientierung im modernen klassisch-ethnologischen Kulturdenken herausgearbeitet. Den
Weg hin zum Begriff globaler Kultur geht das Buch über eine Auseinandersetzung mit
politikwissenschaftlichen und philosophischen Konzeptionen politischer Kultur und damit über
den Nationalstaat der im Verlauf der Argumentation zugunsten von Welt in den Hintergrund
rückt. Das grundsätzliche Anliegen einer Philosophie der kulturellen Lebensform schließlich
besteht darin das Selbstverständnis und die Praxis des Menschen globaler Kultur zu bestimmen.