In den 1920er Jahren entstand mit den Arbeiten von Max Scheler und Helmuth Plessner wenig
später ergänzt um die Studien Arnold Gehlens die deutsche Philosophische Anthropologie. Und
obwohl deren zentrale Schriften ohne Zweifel lesenswert bleiben macht die starke
Weiterentwicklung sowohl der Philosophie als auch der empirischen Humanwissenschaften es
unausweichlich die Philosophische Anthropologie neu zu justieren. Erforderlich ist dazu
zweierlei: Zum einen muss ein Anschluss an andere philosophische Strömungen gefunden werden.
Dabei bietet sich die Kritische Theorie der Frankfurter Schule als Koalitionspartner an. Der
Autor diskutiert die zahlreichen Gemeinsamkeiten der beiden Ansätze - etwa die
interdisziplinäre Ausrichtung - ohne jedoch die gravierenden Unterschiede zu verschweigen. Zum
anderen ist es notwendig sich vorbehaltlos für neue empirisch-theoretische Konzepte zu öffnen.
Dazu unternimmt der vorliegende Band erste Schritte. Das Spektrum reicht dabei von der
Primatologie (Goodall de Waal) über die Soziobiologie (Wilson Dawkins) und die neuere
Ethnologie (Antweiler Graeber) bis zu aktuellen Ansätzen einer vergleichenden Psychologie
(Pinker Tomasello). Am Ende steht die Einsicht dass nur eine integrative Anthropologie
begreiflich machen kann was uns Menschen gegenüber anderen Tieren auszeichnet und wie wir uns
selbst verstehen sollten.