Begehren ist immer das Begehren des Anderen. Damit wird der Abstand der zwischen dem Subjekt
und dem Anderen klafft virulent. Wer das Begehren verstehen will muss diesem sich öffnenden
Feld der Kluft der »béance fondamentale« wie Jacques Lacan es nennt verstärkt Aufmerksamkeit
widmen. Nicht umsonst hat der französische Psychoanalytiker es ins Zentrum des Unbewussten
gerückt.Die vorliegende Studie hat zum Ziel Lacans Konzept nicht nur nachzuvollziehen sondern
es zu einer vielseitig verzweigten allegorischen Umschrift zu erweitern. So kann auch dem
nachgespürt werden was Objekt des Begehrens genannt wird. Lacans Entwurf einer ursächlichen
Objektwirkung die das Subjekt der sogartigen Präsenz des Anderen aussetzt ist dabei von
entscheidender Relevanz.Die Autorin kreist Schlüsselbegriffe Lacans aus verschiedenen
Werkphasen ein und rezipiert die aktuellen Debatten dazu. Sie erläutert Lacans gedanklichen
Ansatz erweitert ihn jedoch um neue Ideen und methodische Zugänge unter anderem anknüpfend an
Überlegungen Derridas. So wird es auch möglich dem Verfahren der psychoanalytischen Deutung
mehr Freiraum zu geben speziell mit Blick auf die Geschlechtertheorie und den Aspekt des
Anderen.