Kafkas Literatur ist mit den Diskursen der Moderne in Sachen Organisation und Recht
kontaminiert und führt doch über deren codiertes Wissen hinaus. Dass Kafka Jurist und genauer
Kenner der industriellen Produktion der Bürokratie und der Versicherungswirtschaft war hat
wie besonders Stanley Corngold und Benno Wagner gezeigt haben Spuren in seinem literarischen
Werk hinterlassen. Der vorliegende Band untersucht die Korrespondenzen die dieses Werk Kafkas
zu jenen Diskursen unterhält.Die Beiträge zeigen dass Kafka-Lektüren und der Blick auf sein
Schreibverfahren zu verstörenden Einsichten in die Funktionsweisen von Organisation und Recht
von Gesetzen und Regeln von Kommunikation und Herrschaft führen - und umgekehrt dass
avancierte Organisations- und Rechtstheorien das Verständnis der Literatur Kafkas erhellen.
Dabei ist es nicht zuletzt die Differenz zwischen Kafkas literarischen Fiktionen und den
Theoriefiktionen der Sozialwissenschaften die in Frage steht.Führende Literatur-
Organisations- und Rechtswissenschaftler innen sondieren in diesem Band das Verhältnis von
Literatur und Sozialwissenschaften am Beispiel Kafkas.Mit Beiträgen von Christian Becker Timon
Beyes Rüdiger Campe Stanley Corngold Jana Costas Barbara Czarniawska Andreas
Fischer-Lescano Robin Holt Christian Huber Wolf Kittler Günther Ortmann Carlo Salzani
Manfred Schneider Marianne Schuller Amadou Korbinian Sow Gunther Teubner Benno Wagner und
Samuel Weber.