Die Strahlkraft der Studierendenproteste von 1968 war Hannah Arendt durchaus bewusst. Überzeugt
davon dass derstudentische Aufstand in die Geschichtsbücher eingehen würde schrieb sie an
ihren ehemaligen Lehrer Karl Jaspers: »Mir scheint die Kinder des nächsten Jahrhunderts werden
das Jahr 1968 mal so lernen wie wir das Jahr 1848«.Unter dem Titel »Protest!« widmen sich die
21. Hannah Arendt Tage Hannover einem kritischen Rückblick auf die gesellschaftlichen
Errungenschaften der »68er« und resümieren warum die zwar verheißungsvollen aber doch auch
vermessenen Erwartungen an eine revolutionäre politische Veränderung nicht eingelöst werden
konnten.Der Bogen wird geschlagen von Hannah Arendts politischer Theorie zu »Widerstand«
»Protest« und »zivilem Ungehorsam« bis hin zu heutigen Formen sozialer Bewegungen. Außerdem
wird im Geiste Hannah Arendts die »Kunst des Widerstands« aus verschiedenen Perspektiven von
Theater Performance und Bildender Kunst beleuchtet.Mit Beiträgen von: Annette Vowinckel:
Widerstand Protest und ziviler Ungehorsam Daniel Cohn-Bendit: Philosophie und Logik des
Protestes Sabrina Zajak: Protest 1968 bis heute. Die langfristigen Wirkungen sozialer
Bewegungen Podiumsdiskussion mit Daniel Cohn-Bendit und Sabrina Zajak Gelebte Demokratie
oder Diktatur der Trolle: Podiumsdiskussion mit Nicole Hirschfelder Nina Los und Matthias
Riegel Milo Rau: Die Kunst des Widerstands Vega Damm: Welche Revolution(en) werden wir
erlebt haben werden? (Futur III). Widerstand im Postfordismus Gabriele Sand: Benjamin
Bergmann The Revolution Will Not Be Televised.