Das vorliegende Buch unternimmt den Versuch die rechtsphilosophische Kernfrage aller
juristischen Geltungstheorien auf ein postfundamentalistisches Beschreibungsniveau zu bringen:
Statt einer letzten Antwort auf die Frage nach dem 'Geltungsgrund' des Rechts liefert der Autor
Ansätze zum Verständnis dessen was notwendig ist damit wir von 'geltendem Recht' sprechen
können und was wir überhaupt meinen wenn wir davon sprechen.Die Studie widmet sich den
epistemischen kognitiven infrastrukturellen und psychischen - und das heißt: außerrechtlichen
- Reproduktionsbedingungen des Rechts und führt sie auf die zweigliedrige These dass Recht
immer zugleich infrastrukturell eingebettet (Institution) und auf eine mögliche Zukunft bezogen
sein muss (Projekt).Dieser Perspektivwechsel führt zu einer Öffnung rechtsphilosophischer
Fragestellungen für Wissensbestände anderer Wissensfelder und weg von einer vorwiegend auf die
Selbstbilder des Rechtsbetriebs konzentrierten Theorie des Rechts. Diese fokussiert nämlich zu
stark auf die Abgrenzung des Rechts von anderen sozialen Praktiken und zu wenig auf die
strukturellen Voraussetzungen und Implikationen rechtlicher Operationen selbst. Der Autor
bietet somit einen neuen Ansatzpunkt um der Antwort auf die einleitend genannte Kernfrage
juristischer Theoriebildung doch noch näher zu kommen.