Seit je her diente der Himmel den Menschen als Projektionsfläche. Am Firmament glaubte man -
unter anderem - ablesen zu können wie das gemeinschaftliche Leben auf der Erde organisiert
bzw. zu gestalten sei. Umgekehrt beeinflussten soziale Konventionen den Blick zu den Sternen.
Vorstellungen über die Ordnung von Kosmos und Gesellschaft standen in einer
Wechselwirkung.Diesem Verhältnis zweierlei Ordnungsmodelle geht Peter Fischer fokussiert auf
die Frühe Neuzeit in seiner historisch-wissenssoziologischen Studie nach. Er zeigt wie die
mit dem Namen Kopernikus verbundene wissenschaftliche Revolution dieser Zeit die »neue
Astronomie« etabliert deren Theorien bald zur Deutung sozialer Phänomene herangezogen werden.
Natur und Soziales werden dabei gleichermaßen innerhalb der Naturphilosophie diskutiert. Davon
zeugt die Durchsetzung des mechanischen Weltbilds. Erst im 19. Jahrhundert kommt es zwischen
Natur- und Sozialphilosophie zu einem Bruch der das Wissen über Natur und Gesellschaft
nachhaltig prägt und über den heute unter dem Eindruck ökologischer Krisen in der Soziologie
kritisch nachgedacht wird. In diese Debatten interveniert das Buch durch Rückschau auf die
Anfänge des Fachs.