Während der Verhandlungen um das iranische Atomprogramm in der Regierungszeit von George W.
Bush rechtfertigte der Iran sein unkooperatives Verhalten dadurch keinen angemessenen Respekt
von Seiten der USA und der internationalen Gemeinschaft erhalten zu haben. Bezug nehmend auf
die bisherige rudimentäre Beachtung von Respekt in der politikwissenschaftlichen Disziplin der
Internationalen Beziehungen verfolgt diese Untersuchung folgende zwei Ziele: Erstens soll
Respekt von der Peripherie ins Zentrum der Betrachtungen rücken und als Analyseinstrument für
staatliches Verhalten im internationalen System eine präzise Definition fern von
moralisierenden Implikationen erhalten. Zweitens soll dieses Buch die Relevanz von Respekt als
Analyseinstrument und eigenes Handlungsmotiv von Staaten an dem einschlägigen Fallbeispiel des
iranischen Atomkonflikts erörtern. Allgemein ist es eine politisch kluge Strategie einem Staat
den man zur Kooperation bewegen möchte grundsätzlich respektvolles Verhalten
entgegenzubringen.