Die globale Vernetzung und damit auch die konzerninternen Transaktionen nehmen immer weiter zu.
Durch internationale interne Geschäftsvorfälle können je nach Verrechnungspreisgestaltung
Gewinne verschoben werden. Besonders beliebt ist es Gewinne von westlichen Industrieländern
mit hohen Steuersätzen in Niedrigsteuerländer zu verschieben. So kann bei einem hohen Volumen
an internen Geschäftsvorfällen oft schon eine kleine Preisänderung ausreichen um eine große
Steuererleichterung zu erzielen. Die Steuerbehörden versuchen durch strengere
Dokumentationsanforderungen und härtere Sanktionen den Konzernen den Anreiz auf unrechtmäßige
Gewinnverlagerung zu nehmen. Die verschiedenen Nationen haben ein großes Interesse daran dass
die Verrechnungspreise so korrekt wie möglich ausgewiesen werden. Anders als bei anderen
Verstößen gegen die Gewinnermittlung zur Steuerberechnung entgehen bei einem falschen Ansatz
der Verrechnungspreise und einem damit einhergehenden zu niedrigen Gewinn dem Staat tatsächlich
Steuern. Sollte ein Staat der Ansicht sein dass der bei ihm zu versteuernde Gewinn aufgrund
falscher Verrechnungspreisbestimmung zu gering ausgefallen ist drohen Gewinnkorrekturen in
diesem Staat. Es folgt dabei aber nicht automatisch auch eine Gewinnkorrektur im zweiten
betroffenen Staat. Das ist der Grund warum den Konzernen bei falscher
Verrechnungspreisberechnung beziehungsweise mangelhafter Dokumentation eine Doppelbesteuerung
ihrer Einkünfte droht. Aus diesen Gründen sind auch laut einer Untersuchung von Ernst & Young
die Verrechnungspreise eines der derzeitig wichtigsten Themen und eine der größten
Herausforderungen im internationalen Steuerrecht. Diese Arbeit soll zunächst einen Überblick
über die steuerlichen Verrechnungspreise geben bevor auf deren betriebswirtschaftliche Seite
eingegangen wird.