Ist der Mensch ein Naturwesen oder ein Kulturwesen oder beides? Worin liegen die Ursachen für
menschliches Erleben und Verhalten? Sind biologische oder eher sozio-kulturelle Wirkkräfte
entscheidend? Oder bedarf es der Einsicht dass kein Faktor ohne den jeweils anderen wirkt?
Falls ja wie sieht die Interaktion beider Einflussgrößen aus? Und wie stellt sich dieses
Zusammenspiel konkret in menschlichem Verhalten dar?Fragen dieser Art sind dauerhafte human-
sozial- und verhaltenswissenschaftliche Streitpunkte werden jedoch teils noch immer als
Grabenkämpfe abgehandelt in denen traditionelle Befürworter der Bedeutung der Kultur für
menschliches Handeln sich gegen neuere biologisch-evolutionär ausgerichtete Sichtweisen
formieren und vor einem (neuen) Biologismus warnen. Derartige Differenzen scheinen einem
tatsächlichen wissenschaftlichen Fortschritt jedoch eher hinderlich zu sein und sollten daher
überwunden werden. Der vorliegende Band möchte dieses Spannungsfeld aus verschiedenen
Perspektiven beleuchten und damit zu einer ausgewogenen Sichtweise auf menschliches Erleben und
Verhalten beitragen.