Die Implantate-Medizin in der Orthopädischen Chirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten in
besonderem Maße entwickelt. Implantate müssen den mechanischen Ansprüchen des Skelettes
entsprechen über mehrere Dekaden funktionieren und gleichzeitig als relative Fremdkörper vom
Organismus akzeptiert werden.In dem vorliegenden Band werden einige Arbeiten zur
Grundlagenforschung in der klinischen und experimentellen Implantatemedizin vorgestellt. Diese
Arbeiten beschäftigen sich in einer großen Bandbreite von der präoperativen bis hin zur
postoperativen Situation. In einer der Grundlagenarbeiten wird auf das Problem der mangelnden
Einschätzung der Prothesenfunktion nach langjähriger Verankerung eingegangen. Mittels
Biomarker-Messung kann zwischen aseptischen Lockerungen low grade-Infekten und septischem
Prothesenversagen unterschieden werden. Ein weiterer Beitrag setzt sich mit den mechanischen
Aspekten der Knochenfräsung und der Knochenschnitte auseinander speziell mit der klinischen
Anwendung des Wasserabrasivstrahlverfahrens. In experimentellen Arbeiten wurden hier moderne
Verfahren zum Trennen von Knochen mittels Wasserstrahls geschaffen eine Basis für zukünftige
schonende Technologien in der Implantologie. Ähnlich des Themenkomplexes Infektion beschäftigt
sich ein Marker-basiertes Verfahren in der diagnostischen Forschung mit den Krankheitsbildern
der Hüftkopfnekrose und Coxarthrose. Wachstumsfaktoren und Signalproteine können auch hier
möglicherweise zukünftige Diagnosen für den Patienten vereinfachen und damit gezieltere
Therapien ermöglichen. Zu den grundlagenbezogenen Aspekten der Implantologie gehört schließlich
auch das peri- und postoperative Management. Hier existieren zukunftsweisende Gedanken zu
rehabilitativen Therapieverfahren z.B. nach Knieprothesen-Implantationen. Gesamthaft zeigt
sich in diesem Band die Perspektive der Grundlagenforschung für weitere notwendige Forschungen
auf dem Gebiet der orthopädischen Implantatemedizin.