Autogenes Training (AT) ist eines der am besten erforschten systematischen
Entspannungsverfahren und gleichzeitig ein hochwirksames Basis(psycho)therapeutikum mit breitem
Indikationsspektrum. Ausgehend von hypnotherapeutischen Experimenten wurde es 1920 von Prof.
Dr. Johannes Heinrich Schultz in Jena entwickelt und hat seitdem eine immense Entwicklung
genommen. Heute wird es praktisch auf allen Kontinenten gelehrt und praktiziert.Von der über
100-jährigen Geschichte dahinter handelt dieses Buch das auch einige bisher unbekannte
historische Zusammenhänge ausleuchtet und mit Quellenangaben systematisch belegt. Zielgruppe
sind einerseits Menschen aus psychosozialen (Gesundheits-)Berufen die sich professionell mit
AT und anderen psychotherapeutischen hypnotherapeutischen achtsamkeitsbasierten oder
Entspannungsverfahren befassen. Andererseits werden historisch interessierte Kolleg*innen viele
Querverweise zur Entwicklung der Psychotherapie im deutschsprachigen Raum finden. Aber auch
Menschen die sich persönlich mit AT beschäftigt haben werden einen guten Eindruck der
umfangreichen Entwicklung und der hohen Effektivität des AT bekommen.Das Buch ist zugleich
Katalog der gleichnamigen Ausstellung der mehr als acht Jahre wissenschaftlicher Forschung zum
beruflichen Lebenslauf von J. H. Schultz und zur Geschichte des AT zugrunde liegen. Die dabei
zutage geförderten Bild- und Textdokumente von denen viele erstmalig der Öffentlichkeit
präsentiert werden machen nicht zuletzt sichtbar wie eng verzahnt gesellschaftliche Prozesse
mit der Verfahrensgeschichte sind - auch in Bezug auf die Zeit des Nationalsozialismus. Wegen
der komplexen Wechselwirkungen gibt es allerdings nicht nur eine einzige Lesart der Geschichte.
Deshalb sind alle Leser*innen eingeladen sich von der Fülle der skizzierten Entwicklungslinien
zu ihren eigenen Schlussfolgerungen anregen zu lassen. Diese historische Reflexion lohnt denn
dadurch werden viele der dem AT - aber auch anderen psychotherapeutischen Verfahren - zugrunde
liegenden Narrative bewusster und in ihrer Entstehung verstehbar. Dazu trägt auch das
Geleitwort von Dr. Heinrich Wallnöfer bei einem renommierten kenntnisreichen Zeitzeugen und
persönlichen Schüler von J. H. Schultz der außerdem auch noch im selben Ja