Die Probleme des Luftverkehrs bezüglich Suchtmittel mögen zwar zahlenmäßig gering erscheinen.
Andererseits handelt es sich bei Unfällen unter Einfluss von Alkohol und Drogen bzw. anderen
Ursachen mangelnder Verkehrseignung der Fahrzeugführung nicht selten um besonders
schwerwiegende Ereignisse mit erheblichen Schäden. Für den Bereich der Luftfahrt hat dies in
besonders erschreckender Weise der 2015 in den französischen Alpen erfolgte Germanwings Absturz
gezeigt.Was ist seither geschehen? Hat man aus den Ursachen des verheerenden Absturzes in den
Alpen sowie vorangegangenen Unfällen Konsequenzen gezogen? Wird in der Luftfahrt heute
sensibler auf die Gefahren psychoaktiver Substanzen oder psychischer Erkrankungen beim
Luftfahrtpersonal reagiert? Greifen die eingesetzten Präventionsmaßnahmen? Kurz: Ist das
Fliegen seit 2015 sicherer geworden?Ein Bündel an Fragen das den Referenten des Symposiums
Alkohol Drogen Verkehrseignung - Luftverkehr im Juni 2022 vorlag. In den Vorträgen und
anschließenden Diskussionen ist deutlich geworden dass die bestehenden Instrumente zur
Bekämpfung von Alkohol- Drogen- und Medikamentenmissbrauch ein sehr hohes Niveau haben jedoch
in einigen Punkten optimiert werden sollten. Dies betrifft u.a. die Datenerfassung oder die
Weiterleitung von externen Informationen über die mangelnde Verkehrseignung des
Luftfahrtpersonals an die Aufsichtsbehörden.Der Reader wendet sich nicht nur an das
Fachpersonal der Luftfahrt sondern an alle an der Sicherheit des Luftverkehrs Interessierten.