Die Psychotherapie mit Kriminellen im Gefängnis oder in der forensischen Psychiatrie ist für
die Beteiligten eine - teils extreme - Herausforderung. Der österreichische Therapeut Dr.
Gregor Moser skizziert Behandlungsstrukturen und bietet Einblicke in seine eigenen Erfahrungen.
Er fasst einzelne Therapiestunden mit Pädophilen Vergewaltigern Mördern zusammen - und
ergänzt jeweils komprimiert welche inneren Prozesse die Klienten bei ihm ausgelöst haben eine
derartige - sachlich-analytische - Darstellung fehlte bisher in der wissenschaftlichen
Fachliteratur. Im Strafvollzug wird die Haftdauer gerichtlich bestimmt daher lässt sich der
Therapieprozess langfristig systematisch und phasenweise aufbauen. In der forensischen
Psychiatrie (Maßnahmenvollzug bzw. Maßregelvollzug) ist der Entlassungszeitpunkt jedoch
unbestimmt und die Therapie daher oft auf situative Prozesse fokussiert es liegt am
Therapeuten diese immer wieder zu verknüpfen an möglichen Perspektiven zu arbeiten und einer
Resignation entgegenzuwirken. Der Therapeut urteilt den Klienten nicht ab versteht ihn und
leitet ihn zur kritischen Selbstreflexion an. Auch in kritischen Situationen bleiben Empathie
Klarheit und Distanz des Therapeuten erhalten. Das Buch konkretisiert dazu eine Fülle an
reflektiertem Praxiswissen und bietet - auch erfahrenen - forensischen PsychotherapeutInnen
kollegiale Anregungen für den Arbeitsalltag. Gleichzeitig vermittelt es anderen angrenzenden
Professionen Einblicke die der intra- und extramuralen Zusammenarbeit dienen können.