Peter Schay versucht in diesem Buch nicht nur das Gefühl des Lebens zu vermitteln nicht nur um
das Leben abzubilden oder es zu kritisieren sondern um es tatsächlich lebendig zu machen. Die
Vorstellung dass das Leben sich 'verirrt' und wir wenig davon haben ist mir unerträglich.
Deswegen muss es doch einen Ausweg geben dass das Leben lebenswert ist (frei nach E.
Hemmingway 1926). In dieser komplizierten Gemengelage muss sich die Suchthilfe mit ihren
Beratungs- Betreuungs- Behandlungs-möglichkeiten kontinuierlich weiter differenzieren um den
sich verändernden fachlichen Anforderungen und den Präferenzen der Rehabilitanden gerecht
werden zu können. Die gemeinsame Zieldimension dabei ist den sucht- und psychisch kranken
Menschen menschenwürdige gesundheitliche und soziale Lebensbedingungen und - soweit möglich -
eine berufliche wie auch eine soziale (Re-)Integration zu ermöglichen d.h. je nach Alter
Geschlecht sozialer Schicht der Schwere der psychischen und oder physischen Komorbidität den
Zugang zu den unterschiedlichen psycho-sozialen und medizinischen Leistungsangeboten des
Hilfesystems unbürokratisch zu gestalten und zu ermöglichen. Um eine vielschichtige von der
Gesellschaft getragene und in die Zukunft gerichtete "Rehabilitationskultur" zu schaffen
müssen - aufbauend auf den bestehenden Vorgaben der DRV - die bisherigen Praktiken neu justiert
werden um auf diese Weise den geänderten gesellschaftlichen Realitäten gerecht zu werden.
Gerade die gesellschaftlichen Entwicklungen für behinderte und sozial benachteiligte Menschen
während der Corona-Pandemie zeigen eindeutig auf dass viele Rehabilitanden eine medizinische
Rehabilitation ablehnen bzw. überfordert sind den heutigen Praktiken der Einrichtungen gerecht
zu werden. Das Fachbuch "Der unendliche Spaß hat seinen Preis! - Grundgedanken zur sozialen
und medizinischen Rehabilitation und Leistungsangeboten in der Suchthilfe" von Peter Schay
zeigt angesichts der heterogenen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Menschen mit
Drogenproblemen auf dass eine ganzheitliche und differentielle Angebotsstruktur notwendig ist
die i.S. eines Netzwerkes gefördert werden muss um den psycho-sozialen Lebens- und
Konsumbedingungen der unterschiedlichen Zielgruppen entsprechen zu können. Peter Schay zeigt
an Fallbeispielen auf dass in der Lebenswirklichkeit und in der sozialen und medizinischen
Rehabilitation von Suchtkranken gravierende Missstände bestehen um der sozialen und
gesellschaftlichen Teilhabe von benachteiligten Menschen an der Gesellschaft gerecht zu werden.