Poly- -Caprolacton (PCL) ist ein aliphatischer Polyester der im Vergleich zu den bekannteren
Polylactiden und Polyglycoliden als degradierbares Implantatmaterial bislang wenig Anerkennung
gefunden hat. Im Rahmen dieser Arbeit werden zunächst das Degradationsverhalten die
mechanischen Eigenschaften und bisherige Anwendungsgebiete von PCL vorgestellt. Geschäumtes PCL
eignet sich insbesondere als Material zur langfristigen Wirkstofffreisetzung und als Scaffold
für das Tissue-Engineering. Das CESP-Verfahren ist ein geeignetes Verarbeitungsverfahren um PCL
bei niedriger Temperatur die die Einbindung temperatursensibler Substanzen ermöglicht
schäumend zu verarbeiten. Daher werden anschließend die grundsätzlichen Mechanismen des
CESP-Verfahrens dargelegt und der Einfluss von Prozessparametern auf die Schaumstruktur von PCL
untersucht. Eine Charakterisierung der mechanischen Eigenschaften von geschäumtem PCL
insbesondere der dynamisch-mechanischen Eigenschaften schließt den ersten Teil der Arbeit ab.
Anschließend werden zwei Anwendungsbeispiele für im CESP-Verfahren geschäumte Implantate aus
PCL vorgestellt. Dies sind ein degradierbarer Fusionscage für die Halswirbelsäule bestehend aus
einem mit geschäumtem PCL ummantelten und infiltrierten Magnesiumgerüst und ein degradierbarer
vaskulärer Stent aus geschäumtem PCL. In beiden Anwendungen kann eine Schaumstruktur von
Vorteil sein da das Implantat vornehmlich dynamisch beansprucht wird.