14 Millionen Deutsche wurden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mit Gewalt aus ihrer Heimat
vertrieben über 2 Millionen von ihnen ermordet mindestens 2 Millionen Frauen und Mädchen
unter ihnen vergewaltigt. Die Thematisierung der Vertreibungsverbrechen gilt gesellschaftlich
als Tabuthema - ebenso wie die Diskussion darüber ob die alliierten Flächenbombardements mit
600000 Todesopfern Kriegsverbrechen waren. Der Großteil der zivilen Opfer war weiblich.
Vergleichsweise wenig ist in der Wissenschaft über die Rolle der Frau im Nationalsozialismus
geschrieben worden so gut wie gar nichts über ihren Einsatz im Krieg. Dabei zwangen die Nazis
obwohl dies im Widerspruch zu ihrer eigenen Ideologie stand beinahe jede deutsche Frau in den
Kriegsdienst. Viele Millionen etwa schufteten als Rüstungsarbeiterinnen 1 5 Millionen standen
als Wehrmachtshelferin Kriegshilfsdienstmaid oder Lazarettschwester mitten im Kriegsgeschehen.
Frauen zitterten Nacht für Nacht in Luftschutzkellern um ihr Leben wurden ausgebombt und
verletzt trauerten um ihre gefallenen Ehemänner. Sie waren auch die ersten Opfer der
einrückenden Sowjetarmee die keine Gnade mit ihnen kannte. Wenn sie das alles überlebt hatten
krochen sie am Ende auf Trümmern und räumten auf. Bis heute leiden diese Frauen an
unverarbeiteten Kriegstraumata für die sich zu wenige ihrer Nachkommen interessierten.Nach dem
Erfolg seines Buches Die verdammte Generation über die Stigmata denen die letzten Soldaten des
Zweiten Weltkrieges ausgesetzt waren lässt Historiker Christian Hardinghaus nun 13 der letzten
Zeitzeuginnen einer verratenen Generation sprechen die erst von den Nazis dann von alliierten
Soldaten missbraucht worden sind und bis heute gesellschaftlich als vermeintliche Mittäterinnen
eines Verbrecherregimes gebrandmarkt werden. In historisch umfassenden und mutigen Einleitungen
widerlegt er Vorurteile und appelliert an ein Überdenken unserer Erinnerungskultur.