Europas zweite Renaissance wird keine Renaissance der ersten sein sondern deren Korrektur. In
der (ersten) Renaissance begann im Abendland eine Entwicklung die von der Trennung des
Menschen von der Natur der Trennung Gottes von seiner Schöpfung und der Trennung des Ichs vom
Anderen bestimmt war. Die Schattenseiten dieser Entwicklung werden jetzt sichtbar - in ihr
liegen die gemeinsamen Wurzeln der ökologischen Krise und der künstlerischen Krisen der
Moderne. Die erste Renaissance verdankt sich der Wiederbegegnung mit der Antike - aber was
wurde seitdem alles vergessen? Europa kappte Wurzeln mit denen es sich wieder verbinden muss
um lebendig und kreativ zu bleiben. Wenn es seine innere Vielstimmigkeit wiederentdeckt wird
Europa seine einseitige Entwicklung und sein unvollständiges Selbstbild korrigieren
können.Wolfgang-Andreas Schultz legt den Grundstein für eine ökologisch inspirierte Ästhetik
und zeigt welche Chance für die Zukunft Europas in einer zweiten Renaissance liegt - wenn
Europa die Trennung des Menschen von der Natur und vom Anderen überwindet und es schafft
verlorene und verdrängte Bereich wieder zu integrieren.